Jüdisches Leben

Unser Kiez lebt von Vielfalt und Toleranz.

Jüdisches Leben war und ist Bestandteil unseres gemeinsamen Lebens.

Antisemitismus darf heute keinen Raum mehr in unserer Gesellschaft haben!

Jüdisches Leben in Deutschland war und ist vielfältig. 

Vor der Machtübertragung auf Adolf Hitler vor neunzig Jahren lebten und arbeiteten rund 170.000 jüdische Bürgerinnen und Bürger in Berlin. Sie stellten einen wichtigen Teil des städtischen Lebens dar. Ihre Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung – auch in unserem Kiez – war immens. Tiergarten Süd ist voll mit Geschichte und Geschichten zum jüdischen Leben in Berlin. 

Wir denken an die zahlreichen jüdischen Gewerbetreibenden wie Theodor Heymann, Arnold Blumenreich, Curt Joseph oder den Verleger Erich Reiss.

Wir denken an zahlreiche Künstler*innen wie Renée Sintenis, die in den 30er Jahren ihr Atelier in der Kurfürstenstraße hatte, Herwarth Walden und seine „Sturm-Galerie“ in der Potsdamerstraße, an Julie Wolfthorn und ihre Malschule und an den Violin-Virtuosen Ossip Schnirlin aus der Pohlstraße, der sich wegen der Nazi-Verfolgungen das Leben nahm.

Wir denken an die jüdischen Richter am Arbeitsgericht, die entscheidenden Einfluss auf die Arbeitsgerichtsbarkeit nicht nur in Deutschland hatten und an die jüdischen Gründer des Berliner Psychoanalytischen Instituts (Karl Abraham, Max Eitigon und Ernst Simmel) oder Magnus Hirschfeld, den Vorreiter der Sexualwissenschaften und frühen Kämpfer für die Entkriminalisierung der Homosexualität.

Die bald nach 1933 einsetzende Katastrophe aber verändert dieses Bild für immer: Die meisten von ihnen fliehen nach 1933 oder werden zur Emigration gezwungen.

Die Beziehung zwischen jüdischer Gemeinschaft und der deutschen Mehrheitsgesellschaft waren (und sind leider erneut) von Konflikt, Ausschluss und Verfolgung geprägt. In zahlreichen Beiträgen stellen wir hier das an Juden und Jüdinnen in unserem Kiez begangene Unrecht dar – aber auch den immensen Verlust, den die Gesellschaft Tiergartens selbst durch die Shoa erlitten hat.

Aber wir wollen auch – sofern möglich – das bereichernde Potenzial der Vielfalt beleuchten, das jüdisches Leben heute in Berlin in unserem Kiez bereitstellt.

Heute ist die Jüdische Gemeinde zu Berlin mit fast 9000 Mitgliedern und neun Synagogen die zweitgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland. Neben mehreren Schulen und Engagement in der Erwachsenenbildung bietet die Gemeinde viele kulturelle Ereignisse, betreutes Wohnen, ein Seniorenwohnheim, ein Pflegeheim und einen ambulanten Pflegedienst in Berlin an. Weitere mehrere Tausend Juden und Jüdinnen gehören anderen Gemeinden oder keiner jüdischen Gruppierung an. Außerdem leben rund 15 000 Israelis in Berlin.


  • Vergessene Orte; Blumeshof

    Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,viele von Ihnen werden Prof. Dr. Paul Enck schon kennen.Er beschäftigt sich mit der Geschichte unseres Kiezes und gibt sein Wissen in Vorträgen weiter. Am Mittwoch, 24.1.2024 wird Paul Enck über eine heute vergessene Straße erzählen. Die Straße „Blumeshof“ verband die Lützowstraße mit dem Schöneberger Ufer und war eine Parallelstraße zur Kluckstraße.…

    Weiterlesen


  • Das Haus Fürstenberg am Lützowplatz – 10

    Mit der Zusammenfassung der Wiedergutmachungsverfahren der Fürstenberg-Söhne nach dem 2. Weltkrieg wollen wir die Geschichte der Familie beenden. Dabei stellt sich – nicht nur für die Nachkommen von Sally Fürstenberg – die Frage, ob mit den prozessualen Ergebnissen eigentlich eine Wiedergutmachung erlittenen Unrechts erreicht wurde, oder ob die finanzielle Kompensation nur dieses Unrecht verschleierte; dann…

    Weiterlesen


  • Jüdisches Leben in Tiergarten Süd:  Fernsehdiskussion auf TV Berlin

    Anlässlich des Jahrestages der Reichspogrom-Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 einerseits, und den antisemitischen Ausschreitungen auch und gerade in Berlin nach dem Überfall der Hamas auf Israel vom 7. Oktober und den bereits jetzt Gaza-Krieg genannten Auseinandersetzungen seitdem, ist das Interesse an jüdischem Leben gestern und heute groß und erreichte auch die Redaktion…

    Weiterlesen


  • Das Haus Fürstenberg am Lützowplatz – 7

    Bereits vor dem Tode von Sally Fürstenberg im Juni 1942, spätestens aber nach seinem Tod zogen seine vier Söhne in alle Welt und brachten sich vor den Nazis in Sicherheit. Während und am Ende des Krieges waren sie mit ihren Familien in Ägypten, England, Rhodesien, der Schweiz und den USA, und sie stellten bereits 1948…

    Weiterlesen


  • Judenhäuser in Tiergarten-Süd

    Bild: Blick in den Blumeshof vom Schöneberger Ufer aus. Foto (Postkarte) von 1903 aus der Sammlung Ralf Schmiedecke mit freundlicher Genehmigung. Das 2. Haus auf der linken Seite ist die Nr. 15. —————————- Am 16. Oktober 2023 wurde eine Webseite freigeschaltet, die zu besuchen sich lohnt für alle, die sich für jüdische Geschichte, insbesondere für…

    Weiterlesen


  • Jüdische Geschichte in Tiergarten-Süd: Die nicht-gebaute Synagoge im Hansa-Viertel

    Es gibt mehr als einen Grund, warum diese Synagoge nicht gebaut wurde, aber in jedem Fall ist es sehr schade: Sie wäre sicherlich die modernste der Berliner Synagogen geworden, hätte sie die Stürme der Zeit, die Pogrom-Nacht 1938, die Bombardierungen ab 1942 und Straßenkämpfe 1945 überdauert. Es sollte allerdings eine orthodoxe Synagoge werden, was sicherlich…

    Weiterlesen


  • Das Haus Fürstenberg am Lützowplatz – 6

    Das Ende des Hauses Fürstenberg wurde eingeleitet durch eine Vielzahl antijüdischer Gesetze und Verordnungen, die die Nationalsozialisten unmittelbar nach der Machtergreifung 1933 erließen (26). Kaum vorstellbar ist, dass dies die Familie Fürstenberg überrascht hat, möglich ist aber, dass die Fürstenbergs ihre Ausreise aus Deutschland erst nach dem Wahlsieg der Nationalsozialisten ins Auge gefasst hatten. Zu…

    Weiterlesen


  • Jüdische Geschichte in Tiergarten-Süd: Die sephardische Synagoge

    Es gibt zu dieser jüdischen Gemeinde, die eine eigene Synagoge hatte, nur sehr wenige gesicherte Informationen, und weil das so ist, haben alle mehr oder weniger voneinander abgeschrieben; und dem entsprechend tauchen immer wieder die gleichen wenigen Details auf, selbst wenn sie falsch oder ungenau sind.  Die sicherlich umfangreichste Quelle zur Geschichte der sephardischen Juden…

    Weiterlesen


  • Jüdische Geschichte in Tiergarten-Süd: Noch einmal in das Altersheim Lützowstrasse

    Hat man erst mal eine Spur, lässt sie sich leicht verfolgen: Nachdem wir die Nr. 48 und 49 in der Lützowstraße als jüdisches Altersheim identifiziert hatten (JueLe vom 8. Mai 2022), lag es nahe zu fragen, was denn hier vorher war und was aus dem Haus geworden ist, nachdem die Einwohner vertrieben worden waren –…

    Weiterlesen


  • Das Haus Fürstenberg am Lützowplatz – 5

    Nachdem Sally Fürstenberg bei der Firma Albert Rosenhain eine Stelle als Kaufmann 1879 angetreten hatte – in einem „Galanterie-, Luxus- und Papeterie-Warengeschäft“ – und bereits 1888 vom Kaufmann Albert Rosenhain zu seinem Mitinhaber ernannt wurde, heiratete er im Jahr 1890 dessen 22-jährige einzige Tochter Rose. In diesem Teil der Geschichte verfolgen wir sein Geschäfts- und…

    Weiterlesen


  • Das Haus Fürstenberg am Lützowplatz – 4

    Im Jahr 1879 trat Sally Fürstenberg bei der Firma Albert Rosenhain eine Stelle als Kaufmann an – in einem „Galanterie-, Luxus- und Papeterie-Warengeschäft“, das später als „Haus der Geschenke“ in Berlin und weit darüber hinaus bekannt sein wird. Bereits nach wenigen Jahren (1888) wurde er vom Kaufmann Albert Rosenhain zu seinem Mitinhaber ernannt; außerdem gab…

    Weiterlesen


  • Jüdische Geschichte in Tiergarten-Süd: Die Synagoge Lützowstr. 16

    Wenn die Synagoge an der Potsdamer Brücke der „Tempel der Millionäre“ genannt wurde, war dann die nur 20 Jahre später gebaute Synagoge an der Lützowstraße 16 der „Tempel der kleinen Leute“? Weit gefehlt: Sie war größer, besser ausgestattet, eindrucksvoller, und dazu architektonisch sehr viel traditioneller gebaut als die orthodoxe Privatsynagoge, wie ein soeben erschienenes Buch…

    Weiterlesen


  • Das Haus Fürstenberg am Lützowplatz – 3

    Im zweiten Teil haben wir die Generation der Eltern kennengelernt, heute sind Sally Fürstenberg und seine Geschwister das Thema unserer Geschichte. Sally Fürstenberg war das älteste der vier Kinder von Emma und Philipp Fürstenberg; er wurde am 5. Februar 1860 geboren, zu diesem Zeitpunkt wohnte die Familie in der Turmstraße 45 in Moabit. Sally Fürstenbergs…

    Weiterlesen


  • Jüdische Geschichte in Tiergarten-Süd: Betsäle

    Über die Jüdische Synagoge im Lützow-Viertel (Lützowstr. 16) ist das eine oder andere schon geschrieben worden, aber was steckt hinter der Bemerkung „In den 20er-Jahren mietete die Gemeinde noch einen Saal in der Lützowstraße 76 an …

    Weiterlesen


  • Das Haus Fürstenberg am Lützowplatz – 2

    Im ersten Teil der Geschichte hatten wir die Großeltern des Egon Sally Fürstenberg kennengelernt, Joseph David (Fürstenberg), der Handelsmann aus Lindow und seine Frau Fanni, geborene Levin/Michel. Sie hatten zwei Söhne, David Fürstenberg, geboren 1820 in Lindow, und Philipp Fürstenberg, geboren 1824, ebenfalls in Lindow, der Vater des Egon Sally.

    Weiterlesen


  • Das Haus Fürstenberg am Lützowplatz – 1

    Vorgeschichte: Diese Geschichte ist entstanden, weil der Trägerverein des Hauses am Lützowplatz (HaL) (1) in diesem Jahr sein 60jähriges Bestehen feiert, und weil der künstlerische Leiter des HaL, Dr. Wellmann, bei dieser Gelegenheit die Geschichte des Vorbesitzers und des Hauses Lützowplatz 9 (früher: Lützowplatz 5) in Erinnerung rufen wollte.

    Weiterlesen


  • Familie Ledermann – 7

    Im 6. Teil der Geschichte der Familie Ledermann hatten wir die von Franz Anton Ledermann geschriebene Geschichte „Zur Naturgeschichte des Dilettantenquartetts“ vorgestellt (Beitrag vom 22. April 2023, dort Bild 4), die am 9. Mai 1924 im Berliner Tageblatt erschienen war. Diese Glosse, als Teil eines humorvollen Buches über Hausmusik und Hausmusiker, insbesondere Streichquartette, betitelt „Das…

    Weiterlesen


  • Familie Ledermann – 6

    Die Informationen, die es zum Rechtsanwalt Dr. Franz Ledermann, seinem Leben und seinem Schicksal noch vor einem halben Jahr (Mitte 2022) gab, waren minimal, einzig seine kurze Zeit in Amsterdam zwischen 1933 und 1942 war in einigen Aspekten bekannt: erneute Ausbildung als Jurist, um in den Niederlanden juristisch verfolgten Juden helfen zu können;  nach der…

    Weiterlesen


  • „Durch Wissenschaft zur Gerechtigkeit“

    …war das Leitmotiv des preußischen Sanitätsrats und Sexualforschers Dr. Magnus Hirschfeld (14.5.1868 – 14.5.1935). Im Mai 1897 hatte er mit anderen das Wissenschaftlich-Humanitäre Komitee mit dem Ziel der Entkriminalisierung der Homosexualität gegründet. Die Gruppe wollte bereits damals in Deutschland den berüchtigten Paragrafen 175 des Strafgesetzbuches, der Homosexualität unter Strafe stellte, abschaffen. Hirschfeld gilt als Begründer…

    Weiterlesen


  • 90. JAHRE
    „GESETZ ZUR WIEDERHERSTELLUNG DES BERUFS-BEAMTENTUMS“

    Am 7. April 2023 jährte sich zum 90. Mal die Einleitung der in Gesetzesform gekleideten Zwangsmaßnahmen, mit denen die Nationalsozialisten unliebsame Beschäftigte des öffentlichen Dienstes aus ihren Ämtern entfernten. Am 19. April fand am Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg, Magdeburger Platz 1, hierzu ein Gedenken in Form einer Buchpräsentation statt.

    Weiterlesen


  • Gabriele-Tergit-Promenade

    Sie mündet auf den Potsdamer Platz, sie erinnert an eine starke Frau. Aber wer ist eigentlich Gabriele Tergit?

    Weiterlesen


  • Familie Ledermann – 5

    In diesem 5. Teil der Geschichte der Familie Ledermann geht es um Ilse Louise Ledermann geborene Citroen, die Frau des Rechtsanwalts Dr. Franz Ledermann. Über Ilse Louise zu recherchieren war ungleich einfacher als die Suche nach den Ahnen ihres (späteren) Ehemannes Franz, wenngleich die genealogische Suche nach Frauen im Prinzip eher schwieriger ist als die…

    Weiterlesen


  • Familie Ledermann – 4

    Käthe Kaempfer geborene Ledermann war die erste aus der Ledermann-Familie, die sich im Lützow-Viertel niederließ, noch vor ihrem Bruder Franz, auch wenn dieser früher nach Berlin kam. Da sich die Familie in der Nachfolge von Käthe und Felix, ihrem Mann, Kaempfer schrieb, wird diese Schreibweise hier durchgängig verwendet, auch wenn einige Dokumente die Schreibweise „Kämpfer“…

    Weiterlesen


  • Familie Ledermann – 3

    In den ersten beiden Teilen dieser Geschichte der Familie Ledermann hat sich der Lebensmittelpunkt der Familie von Ostrowo in Posen, wo der Großvater Gerson Ledermann 1809 geboren worden war, nach Breslau in Schlesien verlegt, und erst die nächste Generation, die Kinder von Benjamin Benno Ledermann, der 1911 in Breslau verstarb, und seiner Frau Lucie, geborene…

    Weiterlesen


  • Familie Ledermann – 2

    Nachdem wir im ersten Teil der Geschichte der Familie Ledermann aus dem Lützow-Viertel die Großeltern in Ostrowo aufgespürt hatten, die dann in Breslau verstorben waren, folgen wir heute den Eltern von Franz Ledermann, dem Juristen Benno Benjamin Ledermann und seiner Frau Lucie, geborene Schachtel.

    Weiterlesen


  • Familie Ledermann – 1

    Anlässlich der Gedenkfeier und der Verlegung von Stolpersteinen in der Genthinerstraße am 8. September 2022 für Angehörige der Familie Ledermann-Citroen-Philippi, die Opfer des Nationalsozialismus geworden waren, ergab sich sowohl die Möglichkeit wie die Notwendigkeit, das wenige, was bislang zur Familiengeschichte bekannt ist, durch ein paar Recherchen zu ergänzen.

    Weiterlesen


  • Die Ultrazell GmbH

    Jüdisches Gewerbe (4) ein Beitrag von Bethan Griffiths Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1929 wurde der Kaufmann und ausgezeichnete Kriegsveteran Curt Joseph Inhaber des Drogeriewarenunternehmens Kopp & Joseph in der Potsdamer Str. 122.[1] Um die Ecke – in der Lützowstr. 106 – fand die Fabrikation statt. Kopp & Joseph war sogar Hauseigentümer und Curt Joseph war dort…

    Weiterlesen


  • A. BLUMENREICH

    Jüdisches Gewerbe (3) ein Beitrag von Bethan Griffiths Im Frühjahr 1919 etablierte das Ehepaar Arnhold und Ilse Blumenreich die „Blumenreich’s Versandhaus GmbH“. Firmen gleichen Namens gab es bereits in Budapest und in Ilses Heimatstadt Wien. Nun, kurz nach dem Chaos des Ersten Weltkriegs, wollte das Ehepaar ein weiteres ‚Versandhaus‘ in Arnholds Heimatstadt Berlin gründen.

    Weiterlesen


  • HERMANN HEYMANN HUTFABRIK

    Jüdisches Gewerbe (2) ein Beitrag von Bethan Griffiths Herrmann Heymann starb einen Tag vor dem 30. Geburtstag seines Sohnes, Theodor Heymann. Der junge Mann wurde nun Alleininhaber der „Hermann Heymann Hutfabrik“ in der Potsdamer Str. 61. Dieses etablierte Herrenartikelgeschäft war bereits im Jahr 1892 gegründet worden und wurde seit 1908 im Berliner Handelsregister unter der…

    Weiterlesen


  • REDE VON SARAH RICHARDSON 

    Anlässlich der Stolpersteinverlegung für die Familie Ledermann / Citroen Am 8. September wurden vor dem Haus Genthiner Straße 14 fünf Stolpersteine zum Gedenken an die Familie Ledermann verlegt. Sarah Richardson lebt heute in den USA, wohin ihre Großmutter Barbara Ledermann als einzige Überlebende ihrer Familie 1947 auswanderte. Auf der Gedenkveranstaltung zur Verlegung der Stolpersteine am…

    Weiterlesen


  • Den Gentleman-Verleger Erich Reiss dem Vergessen entreissen

    Der Name des bedeutenden jüdischen Buchverlegers Erich Caesar Reiss (1887 Berlin – bis 1951 New York) gehört eigentlich in eine Reihe mit den Größen seiner Branche wie Samuel Fischer, Rowohlt und Langen Müller. Doch kennt ihn keiner.

    Weiterlesen


  • Kleine Quellenkunde für Jüdische Geschichte in Tiergarten

    von Prof. Dr. Paul Enck, (www.paul-enck.com) … damit kann die Recherche jetzt erst richtig beginnen, hatten wir am Ende der ersten Folge von „Jüdisches Leben in Tiergarten-Süd“ (mitteNdran vom 8.5.2022) formuliert. Gemeint war: Hat man erst einmal ein Fadenende erwischt, ist es wesentlich leichter, einer Spur nachzugehen.

    Weiterlesen


  • Jüdische Viertel in Berlin

    Zwar wohnten im Bezirk Tiergarten nördlich des Landwehrkanals vor 1933 etliche reiche jüdische Familien (1), aber ein jüdisches Viertel (Bild 1) wurde es dadurch nicht, dazu gab es viel zu viele arme (und auch reiche und nicht-so-reiche) Juden in anderen Teilen der Stadt in den vergangenen 350 Jahren.

    Weiterlesen


  • DAS JÜDISCHE ALTERSHEIM IN DER LÜTZOWSTRASSE

    Sowas nennt man einen Zufallsfund: Bei einer Internet-Recherche in Bildarchiven (im bpk Bildarchiv) fiel mir vor etwa zwei Jahren ein Foto auf, das betitelt war „Das jüdische Altersheim in der Lützowstraße 48“. Davon war und ist bislang in der Aufarbeitung der jüdischen Geschichte des Lützow-Viertels nie die Rede gewesen, anders als von der alten Synagoge an der…

    Weiterlesen


  • Ausverkauft, Enteignet, Ermordet

    Jüdisches Gewerbe (1) Der massenhaften Vernichtung Jüdischen Lebens in Europa lief die massenhafte Vernichtung der jüdischen Gewerbetätigkeit in Deutschland voraus. Und dies geschah insbesondere in Berlin, da ja rund fünfzig Prozent aller Juden zugeordneten Gewerbebetriebe in Berlin registriert waren. Allerdings setzte die Verfolgung der Juden nicht plötzlich ein. Antisemitismus hatte in Deutschland eine lange Vorgeschichte…

    Weiterlesen


  • Überlebende der Blockade

    Sie leben in unserer Nachbarschaft: Letzte Überlebende der Blockade von Leningrad Lange wurde in der Bundesrepublik Deutschland behauptet, die deutsche Wehrmacht sei nicht wissentlich an den nationalsozialistischen Kriegsverbrechen in Europa beteiligt gewesen. So wurde denn auch die Belagerung von Leningrad als eher kriegstaktisches – nicht ungewöhnliches – Geschehen heruntergespielt. In Wirklichkeit war diese ein schweres…

    Weiterlesen


  • HERWARTH WALDEN UND SEINE „STURM-GALERIE“

    Bis zum Beginn des Nationalsozialismus war Tiergarten Süd ein Hotspot der zeitgenössischen Kunst. Zu den  wichtigsten Galeristen gehörte Herwarth Walden, der 1912 seine „Sturm-Galerie“ in der Potsdamer Straße 134a eröffnete.

    Weiterlesen


  • 14 JÜDISCHE RICHTER SCHON IM FRÜHJAHR 1933 AUSSER DIENST GESTELLT

    Reinhold Gerken, ehemaliger Gerichtspräsident des Arbeitsgerichts Berlin, stand am 17. Juni 2021 im Fokus seines Vortrags mit Podiumsdiskussion zum Thema „Jüdische Richter an den Berliner Arbeitsgerichten, ihre Bedeutung für das deutsche Arbeits- und Sozialrecht und ihre Verfolgung durch die Nazis“. Die Veranstaltung war Teil der Vortragsreihe des Projektes „Jüdisches Leben und Widerstand in Tiergarten Süd“…

    Weiterlesen


  • DIE „GRADIVA“ IN DER KURFÜRSTENSTRASSE

    (ein Beitrag von Regine Lockot) In der Kurfürstenstraße 115/116 fand vom 25. bis 27. September 1922, im „Haus des jüdischen Brüdervereins gegenseitiger Unterstützung”, der 7. Internationale Psychoanalytische Kongress der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV) statt. Er war der letzte, an dem Sigmund Freud persönlich teilnahm.Nach einer Blütezeit der Psychoanalyse im Berlin der 20er Jahre wurden ab…

    Weiterlesen


  • Wirkung in die ganze Welt

    Das von Karl Abraham gegründete Berliner Psychoanalytische Institut wurde 1922 zum Vorbild der Psychoanalytischen Institute der Welt – und gilt bis heute als der „heilige Gral“ der Freud’schen Psychoanalyse.

    Weiterlesen


  • DIE ANFÄNGE DER PSYCHOANALYSE IN DEUTSCHLAND LIEGEN IN UNSEREM KIEZ

    Fast dreißig TeilnehmerInnen nahmen am Donnerstagabend an der 90 minütigen Zoom-Video-Konferenz „Wo Es war, soll Ich werden.“ (Sigmund Freud) über  „Das Abraham Institut in der Körnerstraße“ teil. Den bebilderten Vortrag hielt Ludger M. Hermanns, Psychoanalytiker und Archivar des Berliner Psychoanalytischen Instituts, das unter dem Namen Karl-Abraham-Institut in der Körner Str. 11 in unserem Kiez angesiedelt ist.

    Weiterlesen